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  1. MV 22.10.22 in Wien
  2. Leitantrag

Entschlossen gegen Teuerung: Nachhaltige Entlastung, Strukturreformen für die Energiewende

  • PDF-Version
Achtung: dies ist eine alte Fassung; die aktuelle Fassung gibt es hier:
Entschlossen gegen Teuerung: Nachhaltige Entlastung, Strukturreformen für die Energiewende
Veranstaltung:NEOS Mitgliederversammlung am 22.10.2022 in Wien
Tagesordnungspunkt:TOP 2. Leitantrag
Antragsteller_in:NEOS Erweiterter Vorstand (beschlossen am: 23.09.2022)
Status:Modifiziert
Eingereicht:23.09.2022, 12:52

Antragstext

    Die Teuerung in Österreich hat ein 50-Jahre-Hoch erreicht. Die Gründe dafür sind
    nicht nur eine expansive Geldpolitik und die hohe „koste es, was es wolle“-
    Neuverschuldung für immer höhere Staatsausgaben. Die Hauptursache für die
    aktuelle Teuerung ist aber in erster Linie eine: Vladimir Putin.

      Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
    Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

      Mit seinem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine hat Russlands Diktator
      nicht nur einen Krieg in Europa gestartet. Er hat auch aus Rohstoffexporten, vor
      allem aus russischem Gas, eine wirtschaftliche Waffe gemacht. Diese setzt er
      gezielt gegen die demokratische Welt ein, um einen Stopp der Unterstützung der
      Ukraine zu erzwingen. Davon ist Österreich nicht ausgenommen.

        Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
      Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

      Wir dürfen uns von Putins Angriff nicht spalten lassen. Bereits beim ersten
      Angriff auf die Ukraine 2014 hat Putin die Reaktion der demokratischen Welt
      ausgetestet. Ihre Schwäche hat ihn zu einem erneuten Militärschlag verleitet.
      Wenn Putin wieder gewinnt ist die nächste Aggression vorprogrammiert. Wir können
      unseren Frieden und unseren Wohlstand nur verteidigen, wenn Putin verliert.
      Daher sind die Opfer, die auch wir heute für die Sanktionen bringen müssen, auch
      Investitionen in eine friedliche, regelbasierte Zukunft.

      30.09.2022

      Dr. Hans Martin Graf:

      Zeile 16 friedliche, völkerrechtlich regelbasierte Zukunft
        Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
      Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

        Eine Folge des Einsatzes wirtschaftlicher Waffen Putins ist, dass Gas zu knapper
        Ware geworden ist. Das heißt ganz klar: Wir müssen so schnell wie möglich
        unabhängig von russischem Gas werden.

          Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

        Dafür darf der Staat nicht auf ineffiziente und nicht treffsichere
        Gutscheinlösungen zurückgreifen, die durch Steuerzahlerinnen und Steuerzahler
        finanziert werden, sondern soll den Bürgerinnen und Bürgern erst gar nicht so
        viel aus der Tasche ziehen.

        29.09.2022

        Gerhard Kratky:

        In dieser apodiktischen Form werden alle Bargeldzuschüsse für einkommensschwache Haushalte/Personen ausgeschlossen. Dies steht im Gegensatz zu erstem Anstrich unter "Treffsicher unterstützen" Halte diesen Absatz für entbehrlich, da die Neos-Anliegen in weiterer Folge wesentlich präziser dargestellt werden.
        30.09.2022

        Dr. Hans Martin Graf:

        Zeile 22 - nach finanziert werden bitten einen Punkt setzten. Rest Zeile 22 und 23 bitte löschen und wie folgt ersetzen:
        Der Staat soll Maßnahmen ergreifen, die auf die durch die Energiekosten überproportional gestiegene importierte Inflation dämpfend wirken, um die Gefahr einer lang anhaltenden Lohn/Preisspirale abzuwehren . Die wesentlichen Energieversorger in Österreich stehen im wirtschaftlichen Einflussbereich des Bundes oder der Bundesländer.
        04.10.2022

        Markus Weber:

        > Die wesentlichen Energieversorger in Österreich stehen im wirtschaftlichen Einflussbereich > des Bundes oder der Bundesländer.

        Ja, allerdings können sie auch nicht zu Energielieferungen unterhalb des Marktpreises angehalten werden. Ein direkter Einfluss auf die Preisgestaltung bei den im Einflussbereich stehenden Energieversorgern scheidet vermutlich aus. Indirekte Maßnahmen, wie z.B. Investitionsprogramme (die aber nicht sofort wirken) in erneuerbare Energie sind denkbar.
          Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

          Der Krieg in der Ukraine führt bereits jetzt zu einer enormen Diversifizierung
          von russischem Gas und von fossilen Energiequellen, wo es möglich ist. Die
          Aufgabe der Regierung und der Europäischen Union ist es, diese Umstellung
          bestmöglich zu begleiten.

            Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
          Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

            Wir haben Zuversicht, dass diese schmerzvolle Krise dazu genutzt werden kann,
            längst überfällige Strukturreformen- wie die Energiewende- rasch voranzutreiben.

              Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
            Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

              Wir sehen dabei folgende Schwerpunkte:

                Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
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                Treffsicher unterstützen:

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                Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                  • Um die Auswirkungen der Teuerung abzufangen, müssen einkommensschwache
                    Haushalte rasch, gezielt und treffsicher unterstützt werden
                    . Für diese
                    Gruppe wird es zunehmend schwieriger, die finanziellen Mehrbelastungen
                    durch die Preissteigerungen bei notwendigen Gütern zu stemmen.
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                  Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                  • Der breite Mittelstand muss durch eine Steuersenkung mehr Kaufkraft haben,
                    um sich von der eigenen Leistung auch mehr leisten zu können – dafür
                    braucht es die rückwirkende, vollständige und nachhaltige Abschaffung der
                    Kalten Progression
                    .
                  26.09.2022

                  Markus Weber:

                  Hier könnte ergänzt werden "und in erneuerbare Energie investieren"

                  Begründung: Personen mit einem höheren Einkommen sollten die höhere Kaufkraft auch nutzen können, um eigene Investitionen in erneuerbare Energien (insbesondere der Heizung im Eigenheim, Solardach) stemmen zu können. Im Kontext der Umsetzung einer Energiewende erscheint mir die Konkretisierung hilfreich.
                    Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                  Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                  • Weiters müssen Lohnnebenkosten dringend gesenkt werden, um Spielraum für
                    die Tarif – und Lohnverhandlungen im Herbst zu schaffen, um Nettolöhne zu
                    erhöhen und um die Kostenbelastung der Unternehmen zu reduzieren und
                    dadurch die Preisspirale zu dämpfen.
                    Damit es zu keinen Leistungskürzungen
                    kommt, kann durch Kompensationszahlungen aus dem Bundesbudget
                    gegengesteuert werden.
                  30.09.2022

                  Dr. Hans Martin Graf:

                  Für die Kollektivvertragsverhandlungen sollten für einmalige Ausgleichszahlungen Steuerbefreiungen vorgesehen werden. Auch diese Maßnahme soll mittelfristig die Inflation dämpfen und eine Lohn / Preisspirale verhindern.
                  30.09.2022

                  Dr. Hans Martin Graf:

                  Ein Modell könnte sein, die Inflationsrate bereinigt um den Anstieg der Energiekosten darzustellen und damit zu dämpfen und die Energiekosten mittels steuerfreier Einmalzahlung teilweise abzugelten.

                    Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                  Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

                    Der Staat als Begleiter beim Umstieg und als Vorbild:

                      Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
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                    • Der Staat und die Politik müssen unterstützen und mit gutem Beispiel voran
                      gehen
                      und wo es möglich ist auf Energiesparen setzen: In öffentlichen
                      Gebäuden sollte es möglich sein, die Temperatur auf maximal 19 Grad zu
                      senken, überall, wo es umsetzbar ist. Dort, wo das nicht machbar ist,
                      müssen rasch Wege gefunden werden, um diese Möglichkeit zu schaffen.
                    26.09.2022

                    Markus Weber:

                    Hier könnte ergänzt werden ", selbst im öffentlichen Gebäudebestand in den Einsatz von erneuerbaren Energie zu investieren"

                    Begründung: Viele öffentliche Gebäude sind energetisch nicht auf einem sinnvollen Stand.
                    30.09.2022

                    Dr. Hans Martin Graf:

                    Parallel zu den Einsparungen sollen Unternehmen im staatlichen Eigentum Vorreiter im Aufbau der Infrastruktur zur alternativen Energiegewinnung werden. Damit sollen auch Skaleneffekte für die Marktpreise der alternativen Energiegewinnungsmöglichkeiten für den Privatmarkt erreicht werden.
                      Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                    Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                    • Es ist auch die Aufgabe des Staates und staatlicher Behörden ausreichend
                      darüber zu informieren, wie man den Verbrauch am besten eindämmt, um die
                      Umsetzung von Energiesparmaßnahmen zu erleichtern. Die Menschen müssen
                      über all ihre Möglichkeiten Energie zu sparen informiert werden um anhand
                      ihrer Gewohnheiten die besten Entscheidungen treffen zu können.
                      Insbesondere Energieverbrauchsspitzen, und damit der besonders erhöhte
                      Bedarf an fossilen Brennstoffen, müssen durch Verteilung auf andere Tages-
                      und Nachtzeiten reduziert werden.
                    26.09.2022

                    Markus Weber:

                    Die Idee Spitzenstrombedarf zu senken, ist sicherlich löblich. Eine Ermächtigung des einzelnen Verbrauchers sein Verhalten zu steuern, wäre ein gangbarer Weg. Hierzu sind jedoch die Defizite im Ausbau von Smart Metering in Österreich zu hoch. Die Verschleppung des Ausbaus der nötigen Infrastruktur und der entsprechenden Produkte seitens der Energieerzeuger rächt sich hier. Verbraucher haben aktuell keine sinnvolle Möglichkeit ein Spitzenstrombedarf zu senken. Kein Privatverbraucher schaut sich die Intradaypreise der Strombörsen live an, um zu überlegen, wann er seine Waschmaschine anstellt. Es ist aus meiner Sicht notwendig an dieser Stelle das "wie" zu ergänzen.

                    Vorschlag:
                    "Hierzu muss der Ausbau der Smart - Metering Infrastruktur beschleunigt werden und Versorger dazu angehalten werden, Produkte anzubieten, bei denen flexible Strompreise auch weiter gegeben werden, so dass der Verbraucher auch eine sinnvolle Steuerungsmöglichkeit in die Hand bekommt, und der Nutzen einer Steuerung von Verbrauchsspitzen auch beim Verbraucher ankommt."
                    04.10.2022

                    Markus Weber:

                    Bitte auch prüfen, inwieweit hier über bestehendes Recht hinaus gegangen werden soll: Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) bzw. Richtlinie (EU) 2018/2002
                    Dort befinden sich bereits umfangreiche Festleghungen.
                      Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                    Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                      • Unternehmen und Bürger_innen können mitwirken, indem sie so viel Energie
                        einsparen wie möglich
                        und so schnell wie möglich auf alternative Energie
                        umsteigen. Die Politik ist gefragt, dabei zu unterstützen und die
                        richtigen Anreize zu setzen -
                        daher sollte von drastischen Eingriffen in
                        Preise abgesehen werden, wenn sie dem Ziel des Energiesparens im Weg
                        stehen.
                        Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                      Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

                        Deindustrialierung eine Absage erteilen und den Standort Europa langfristig
                        sichern:

                          Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                        • Dort, wo es keine Alternativen und Einsparmöglichkeiten gibt -
                          insbesondere in der Industrie - bekennen wir uns zu vorübergehenden
                          Unterstützungen zur Umrüstung
                          (auch wenn es andere fossile Brennstoffe
                          beinhaltet) und zur Liquiditätsstärkung in Form von Garantien. Ein
                          Deindustrialisierung wäre ein unumkehrbarer Schaden für die
                          Volkswirtschaft und muss verhindert werden.
                        26.09.2022

                        Markus Weber:

                        Liquiditätshilfen mögen sinnvoll sein, und können über akute Nöte hinweghelfen, aber sie sind kein strukturelles Mittel um Anpassungen zu erreichen oder wo das schwierig möglich ist, eine dauerhafte Schutzwirkung zu entfalten. Für die energieintensive Industrie werden Liquiditätshilfen nicht reichen.

                        Aktuell ist schon beobachtbar, dass sich energieintensive Industrien umorientieren (insbesondere in die USA). Wenn mittelfristig die europäischen Energiepreise deutlich höher sind als die us-amerikanischen ist die Gefahr eine Abwanderung der entsprechenden Industrien hoch.

                        Eventuell könnte es sinnvoll sein, über einen EU Energie-
                        Grenzausgleichsmechanismus nachzudenken, ähnlich wie ein EU CO2-
                        Grenzausgleichsmechanismus. Administrativ ist das allerdings ein Alptraum (wenngleich die Datenbasis aus dem Emissionshandel schon da sein sollte) und sollte auf die exponiertes Branchen begrenzt werden.
                          Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                        • Wir unterstützen ein gemeinsames europäisches Vorgehen bei der Bewältigung
                          der Krise. Insbesondere beim Versuch, Investitionen in erneuerbare
                          Energien zu beschleunigen, beim Vorantreiben der Verringerung der
                          Abhängigkeit von russischem Gas, sowie dabei, eine weltweite
                          Vorreiterrolle bei der Energiewende einzunehmen. Kurzfristig sollten
                          außerdem die Strom- von den Gaspreisen entkoppelt werden.
                        26.09.2022

                        Markus Weber:

                        Bitte um Ergänzung "europäischer Stromnetzausbau"

                        Begründung: volkswirtschaftlich ist es die sinnvollste Möglichkeit, wenn eine "europäische Kupferplpatte" realisiert wird.
                        26.09.2022

                        Markus Weber:

                        Die Attraktivität von Investitionen in erneuerbare Energien hängen momentan u.a. von folgenden Faktoren ab:
                        - Lage im europäischen Strommarkt (Marktgebiete mit hohen Preisen - z.B. Österreich und Marktgebiete mit niedrigen Preisen - z.B Nordnorwegen)
                        - Ertrag (Wind- bzw. Strommenge)
                        - Netzanschlusskosten
                        - Höhe der öffentlichen Förderung

                        Aktuell werden die Netzanschlusskosten bei den Investitionsentscheidungen in vielen Fällen nicht betrachtet, weil sie z.B. über Netzentgelte umgelegt werden. Insgesamt werden somit die Investitionen in erneuerbare Energie nicht volkswirtschaftlich optimal gesteuert. Gleichzeitig gibt es einen "Kannibalisierungseffekt" durch den EU Emissionshandel, der strukturell nur bedingt durch die "Market Stability Reserve" im EU Emissionshandel gelindert wird. Einfach ausgedrückt. Die Verzahnung der Instrumente Emissionshandel und Förderung erneuerbarer Energien sollte dringend auf EU Ebene erfolgen, um zu optimalen Lösungen und zu optimal eingesetzen Investitionen zu kommen.
                        26.09.2022

                        Markus Weber:

                        Zur Entkopplung der Strom- von den Gaspreisen.

                        Eine solche Entkopplung ist leichter gesagt als getan. Das genaue "wie" sollte ergänzt werden.

                        Die beste Entkopplung ist Gaskraftwerke aus der Merit-Order zu drängen und sie obsolet zu machen. Dazu müssen alle anderen Flexibilitäten (Prosumer, birektionales Laden, Waserspeicherkraftwerke, etc.) genutzt werden und die Energieerzeugungskapazitäten bei anderen Energieträgern bzw erneuerbaren erhöht werden. An windreichen Tagen gelingt diese Entkopplung in Deutschland schon.

                        Der aktuelle EU-Kommissionsvorschlag zum „Inframarginal price cap“ (hier: Artikel 6 und 7: Strompreisdeckel bei 180 €/MWh) verfolgt ebenfalls die Idee der Entkopplung. Allerdings ist diese Regelung nicht unproblematisch.

                        Die Abschöpfung der Umsätze oberhalb des Strompreisdeckels führt zu festen Erzeugungspreisen, die im Grunde alle Anreize zur Optimierung des Kraftwerksbetriebs, zur Nutzung von Flexibilitäten und zur Vermarktung von Strom (oberhalb der Preisgrenze) beseitigen. Gleichzeitig werden Investitionen in die Stromerzeugung unattraktiver. Besonders betroffen sind die Anbieter von Flexibilität auf dem Markt (z. B. Batterien oder Pumpspeicher), da der Verkaufsumsatz gedeckelt ist, die Einkaufskosten jedoch nicht. Dadurch kann dem Strommarkt dringend benötigte Flexibilität entzogen werden.

                        Ich persönlich habe zur Entkopplung von Strom- und Gaspreisen noch nicht den Königsweg gesehen.
                          Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
                        • Um einen nachhaltigen Standort in Europa sicherzustellen, soll ein EU CO2-
                          Grenzausgleichsmechanismus
                          eingeführt werden. Die Nachhaltigkeit der
                          Europäischen Industrie darf nicht untergraben werden. Daher ist ein
                          solcher CO2-Zoll zentral, um eine ökologisch bedingte Abwanderung der
                          Industrie abzuwenden
                          . Die Europäische Industrie muss auch langfristig
                          sichergestellt werden, um auch mittelständische Zulieferer sowie
                          Arbeitsplätze
                          zu erhalten.
                        28.09.2022

                        Hannes Zbiral:

                        Meine Bitte ist, den Begriff Zoll zu vermeiden:
                        Die Berechnung der CO2 Steuern im NEOS Konzept ist an das Mehrwertsteuerprinzip angelehnt. Anstelle der Wertschöpfung wird der Ressourcenverbrauch in jedem Schritt der Produktionskette besteuert. Der Grenzausgleich funktioniert daher analog zur Einfuhrumsatzsteuer, die kein Zoll ist. D.h. entweder wird der Differenzbetrag zwischen CO2 Besteuerung im Drittland eingehoben oder alternativ keine CO2 Besteuerung im Drittland durchgeführt und der volle Betrag als Einfuhr-CO2-Besteuerung eingehoben. Im Gegensatz zu einem Zoll handelt es sich beim Grenzausgleich daher um kein Handelshemmnis.
                        29.09.2022

                        Markus Weber:

                        Bitte folgendes beachten.
                        Steuern auf EU-Ebene benötigen Einstimmigkeit und sind damit extrem schwer durchsetzbar. Deshalb gibt es in der EU einen Emissionshandel und keine CO2-Steuer. Für die Einführung des Emissionshandels reichte ein Mehrheitsbeschluss. Zölle oder "Grenzausgleichsmechanismen" liegen wiederum in der Hoheit der EU (gemeinsamer Binnenmarkt). "Steuern" können gerne gefordert werden. Die Chance auf Umsetzung (auf EU-Ebene) geht gegen "0".
                        04.10.2022

                        Markus Weber:

                        Nachtrag: Auf rein nationaler Ebene sind Steuern natürlich umsetzbar, wirken aber aktuell als zusätzlicher Kostentreiber. Daher werden aktuelle auch Verzögerungen von bestimmten Umsetzungsmaßnahmen im deutschen Brennstoffemissionshandelsgesetz diskutiert (Der Brennstoffemissionshandel wirkt wegen Preisfixierungen in der Einführungsphase de facto wie eine Steuer.). Die Umsetzung in Österreich folgt dem deutschen Modell. Solche "Entschärfungen" könnten auch in Österreich diskutiert werden. Die Verzahnung zwischen nationalem Emissionshandel und EU Emissionshandel führt zudem zu tendenziell unnötigen administrativen Problemen (z.B. um Doppelbelastungen zu vermeiden). Hier wäre eine Erweiterung des EU Emissionshandels perspektivisch die bessere Wahl.
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                        Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

                          Energiewende vorantreiben:

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                            • Der Bund muss durch ein Notinstrument die Bundesländer in die Pflicht
                              nehmen
                              . Diese müssen binnen eines halben Jahres Flächen für den
                              großflächigen Ausbau erneuerbarer Energien ausweisen und strategische
                              Umweltprüfungen durchführen.
                              Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
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                            • Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, die zum Erfolg der Energiewende
                              beitragen wollen, darf die Bürokratie nicht im Wege stehen. Wer eine PV-
                              Anlage auf sein Haus oder ein Windrad auf seinen Grund stellen möchte, dem
                              soll das möglichst rasch erlaubt werden.
                            26.09.2022

                            Markus Weber:

                            Die Bürokratie ist ggf. nicht das entscheidende Hindernis. Es zeigt sich an vielen Stellen, dass die lokalen Stromnetze einem weiteren Ausbau nicht standhalten. Ggf. ist diese Punkt zu ergänzen.
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                              • Damit das umgesetzt werden kann brauchen wir dringend Fachkräfte. Dafür
                                muss es einerseits ein Fast-Track-Verfahren bei der Rot-Weiß-Rot-Karte für
                                qualifiziertes Personal aus dem Ausland, andererseits aber auch eine
                                Ausbildungsoffensive geben.
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                                • Um Investitionen in Erneuerbare auch in der Teuerungskrise
                                  sicherzustellen, sollen für Unternehmen Investition in den Ausbau von
                                  Erneuerbaren großzügige Absatz- oder Freibeträge
                                  bereitgestellt werden.
                                  Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                                Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00

                                  Diese Krise können wir schließlich nur gemeinsam als Gesamtgesellschaft
                                  bekämpfen. Die Menschen müssen über all ihre Möglichkeiten Energie zu sparen
                                  informiert werden, um anhand ihrer Gewohnheiten die besten Entscheidungen
                                  treffen zu können. Welche das sind, wissen Österreicher_innen selbst am besten;
                                  der Staat soll sie daher nicht bevormunden, sondern sie dabei unterstützen ihre
                                  vorhandenen Optionen bestmöglich zu nutzen. Wir alle sind gefordert gemeinsam an
                                  einem Strang zu ziehen. Wenn uns das gelingt, können wir mit Zuversicht nach
                                  vorne blicken und die notwendige Transformation schaffen.

                                    Zum aktuellen Zeitpunkt sind keine Kommentare möglich.
                                  Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
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                                  26.09.2022

                                  Markus Weber:

                                  Weitere Ergänzung:

                                  MiFID II Ausnahmen im Commodity-Handel
                                  Auf dem G-20-Gipfel am 25. September 2009 in Pittsburgh wurde als Reaktion auf die Finanzkrise vereinbart, Finanzmärkte stärker zu regulieren. Auf EU-Ebene ist hierzu u.a. die MiFID II Richtlinie erlassen worden. Diese beinhaltet für den Handel börsennotierter Waren und den Energiehandel allerdings umfangreiche Ausnahmen. Die Kernargumente der betroffenen Unternehmen war damals der Hinweis, dass die Finanzmarktkrise vom us-amerikanischen Subprime Hypothekenmarkt ausging, der Energie- bzw. "Commodity" - Handel "sicher" sei und nicht im selben Maße reguliert werden müsse.
                                  Im Zuge der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten aktuellen Krise auf den verschiedenen Märkten (u.a. Gas, Strom, Weizen, ...) und den Milliarden an Liquiditätshilfen, die aktuell Energiehandelsunternehmen gewährt wird, kann diese Fiktion nicht mehr aufrechterhalten werden.
                                  Die Ausnahmen für den Commodity-Handel in MiFID II müssen aufgehoben werden. Statt allerdings MiFID II lediglich "blind" auf den Commodity-Handel zu übertragen, sollte MiFID II selbst einer Überprüfung / Novellierung unterzogen werden.
                                  26.09.2022

                                  Markus Weber:

                                  weitere Ergänzung:

                                  Bidirektionales Laden
                                  Die Volatilität und der Wert von Flexibilität an den europäischen Energiemärkten sind durch den russischen Angriff auf die Ukraine drastisch gestiegen. Konsumenten werden verstärkt zu Prosumern, um auf den Preisdruck zu reagieren (zumindest diejenigen, die es sich leisten können).
                                  Hierzu steht privaten Konsumenten im Wesentlichen eine Technologie zur Verfügung: Photovoltaik. Es ist zu erwarten, dass die Erzeugung aus Strom aus privaten Photovoltaik-Anlagen perspektivisch stark zunimmt. Hierdurch werden Sommer/Winter und Tag/Nacht Schwankungen durch den sich ändernden Stand der Sonne noch ausgeprägter als aktuell schon.

                                  Gleichzeitig fehlt größtenteils noch die Produktbasis, die Privatkunden ermöglicht, ihre Flexibilität ebenfalls wirksam zu nutzen. An erster Stelle sei bidirektionales Laden von E-Autos genannt. Beim bidirektionalen Laden von E-Autos sind jedoch asiatische Hersteller und nicht etwa amerikanische oder europäische Anbieter führend. Die Technik ist in Europe und Deutschland noch nicht weit verbreitet.
                                  Bidirektionales laden ist der Austausch von Energie in zwei Richtungen. Bedeutet den Strom nicht nur ins Auto zu laden, sondern auch wieder zu entnehmen. Hierdurch können E-Autos als Batterie im Stromnetz verwendet werden (wenn Sie gerade nicht zum Fahren genutzt werden). Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten:
                                  • V2H – Vehicle To Home: Tagsüber wird Strom (u.a. aus Photovoltaikanlagen) in das Fahrzeug geladen und nach dem Sonnenuntergang wird mit der gespeicherten Energie der Haushalt versorgt.
                                  • V2G – Vehicle to Grid: Hierbei wird die gewonnene Energie zurück in das Netz gespeist. E-Auto Batterien fungieren so als Netzpuffer.
                                  Birektionales Laden ist nach dem asiatischen Chademo-Standard bereits jetzt möglich. Beim in Europa weiter verbreiteten Standard CCS bzw. ISO15118 ist bidirektionales Laden noch nicht möglich.
                                  Die Förderung von E-Mobilität (E-Autos und Wallboxen) sollte daher umgehend an die Unterstützung von bidirektionalem Laden gekoppelt werden. Die Flexibilität fahrender Batterien muss im Strommarkt genutzt werden.
                                  26.09.2022

                                  Markus Weber:

                                  weitere Ergänzung

                                  Clearing - Banken (Commodity - Handel)
                                  Im Commodity- und speziell im Stromhandel über Börsen mit einer Abwicklung über ein Clearing-System lassen sich zwei Fälle unterscheiden:
                                   Direktes Clearing (ohne Zwischengeschaltete Claring - Banken)
                                   Clearing über zwischengelagerte Clearing-Banken
                                  Schon in den letzten Jahren ist die Zahl der Banken, die Clearing-Dienstleistungen in diesem Markt angeboten haben zurück gegangen, was zu einer Konzentration von Clearing-Risiken bei wenigeren im Markt verbliebenen Clearing-Banken gesorgt hat (mir ist keine österreichische Bank bekannt, die noch eine Clearing - Leistung im Energiebereich erbringt). Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine ausgelöste Energie-Krise hat die Margin-Anforderungen dramatisch erhöht und setzt nicht nur die eigentlich handelnden Marktteilnehme unter Liquiditätsdruck, sondern auch die Clearing - Banken.
                                  Die Auswirkungen dieses Konzentrationsprozesses in Verbindung mit dem massiven Liquiditätsbedarf in der aktuellen Krise ist ggf. nicht gut gut verstanden worden. Eine sofortige Untersuchung der Sachlage durch die europäischen Aufsichtsbehörden (ESMA und ACER) sollte erfolgen, um ggf. rechtzeitig Maßnahmen für Wettbewerb und Stabilität von Clearing Leistungen ergreifen zu können.
                                  26.09.2022

                                  Markus Weber:

                                  weiter Ergänzung

                                  In verschiedenen Ländern wird über Stromexportbegrenzungen nachgedacht, z.B.
                                  - Frankreich -> Italien
                                  - Südnorwegen -> EU
                                  In Deutschland haben die norddeutschen Bundesländer eine Debatte begonnen, den deutschen Strommarkt zu Teilen (Nord- und Süd).
                                  Polen hat Phasenregler eingesetzt, um übermäßige Windstrommengen (aus Norddeutschland) nicht aufnehmen zu müssen, womit kostenspielige Redispatch-Mapnahmen in Deutschland erfolgen müssen, und dort die Netzkosten erhöhen.

                                  So verständlich solche Bestrebungen auch sind, um ein lokales Optimium (für Norddeutschland, Frankreich, Südnorwegen, Polen, ...) zu erreichen, so wenig wird dadurch ein globales (EU-weites) Optimum erreicht.

                                  Solche Exportbegrenzungen und Fragmentierungen wirken EU-Zielen ("europäische Kupferplatte") entgegen. Volkswirtschaftlich ist hiermit ein Nachteil verbunden, auch wenn bestimmte Gruppen ggf. von niedrigeren Strompreisen profitieren würden.

                                  Auch für Österreich sollte die Devise der Netzausbau sein. Österreich (und besonders Tirol) kann hiervon dank seiner Speicher sehr profitieren.
                                  28.09.2022

                                  Ben Raho:

                                  Viele wichtige Punkte in deinen Kommentaren - vor allem letzteres kann nur unterstreichen:
                                  Ich verweise hier auf einen Antrag den wir dazu gestellt haben:
                                  https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_02753/index.shtml
                                  04.10.2022

                                  Markus Weber:

                                  Die Frage, mit welchen erneuerbaren Energien konkret ein Ausbau erfolgen soll, wird ausgespart. Wenn eine Konkretisierung gewünscht ist, könnte Sie ggf. folgendermaßen aussehen:
                                  - PV auf den Dächern: überall (außer in ausgeprägten Schattenlagen der Alpentäler)
                                  - Große Windkraft: außerhalb von Schutzgebieten, bei guter/einfacher Netzanbindung und guter Windprognose
                                  - kleine Windkraft: auch in oder näher an Schutzgebieten, und guter Windprognose (ein autarker Betrieb kann hier ggf. auch sinnvoll sein, eine Netzanbindung ist nicht zwingend erforderlich)
                                  - Abwasserwärmepumpen: dort wo Quellen warmer Abwässer und Fernwärmenetze räumlich zusammen liegen
                                  - Biogas: überall
                                  - Große Wasserkraft: idealerweise wenn sie als Speicher konzipiert sind, wobei auch reine Staubecken und Laufwasser denkbar erscheinen (lässt sich heute durchaus umweltschonend bauen (Fischtreppen, Fischfreundliche Turbinen, etc.), UVP-Verfahren bleiben vermutlich sinnvoll
                                  - Kleine Wasserkraft: überall (lässt sich auch umweltschonend bauen)
                                  - Biomasse: wo andere Erneuerbare nicht gut funktionieren

                                  Wichtig erscheint Rentabilität einzufordern (ist bei den aktuellen Preisen kaum ein Problem, Szenario-Rechnungen für fallende Preise sollte jeder Investitionsverantwortliche machen). Zusätzliche Förderung ist unnötig. Der Markt ist ohnehin gerade sehr heiß gelaufen. Auf der administrativen Ebene kann einiges gemacht werden (Gebiete ausweisen, Abfallverantwortliche (Biomüll) auf Biogas-Erzeugung hinweisen, Potentiale für Abwasserwärmepumpen ermitteln…) und auf der Netzebene muss es passen. Die lokale Stromnetzinfrastruktur (im Verteilnetz) muss mithalten können und aufnahmefähig sein. Genauso wie der Ausbau der Übertragungsnetze beschleunigt werden muss.

                                  Wenn eine Förderung erfolgen soll, wäre ein System handelbare Grünstrom-Zertifikate mit verbindlichen Erneuerbaren Quoten auf der Verbrauchsseite eine Möglichkeit. Alternativ der Einbezug von Brennstoffen in den EU-Emissionshandel. Dann würden alle Förderungsmechanismen für erneuerbare obsolet und könnten abgeschafft werden.

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                                  Das Kommentieren ist möglich: von 23.09.2022, 17:00 bis 05.10.2022, 12:00
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