Hannes Zbiral:
https://partei.neos.eu/wp-content/uploads/2015/05/150523_NEOS-Positionspapier-45+Arbeitnehmer_innen.pdf
Veranstaltung: | NEOS Mitgliederversammlung am 24.11.2018 in Linz |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 8: Änderungen des Parteiprogramms, Beschlussfassung von Positionspapieren |
Antragsteller_in: | Erhard d’Aron (Leiter der Projektgruppe), Gerhard Kratky (Leiter des Netzwerks) im Namen des Zielgruppennetzwerks NEOS 50+ |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 24.10.2018, 16:25 |
I.) Präambel:
Das NEOS- Programm beinhaltet fundierte Vorschläge zur Pensionsreform wie z.B.
zur Teilarbeitsfähigkeit, zum flexiblen Pensionsantritt und dem früheren
Pensionsantritt bei Frauen. Diese Vorschläge betreffen derzeit vor allem die
Beschäftigungssituation älterer Menschen, nämlich jene, die bereits das 50
Lebensjahr überschritten haben, aber noch weitere 15 Jahre vor sich haben, bis
sie das gesetzliche Pensionsantrittsalter erreicht haben und die fürchten, im
Falle eines Jobverlustes mit längerer Arbeitslosigkeit rechnen zu müssen.
Da wir der Meinung sind, dass es gerade bei der Altersarbeitslosigkeit
zusätzlicher Argumente und Maßnahmen bedarf, haben wir als Zielgruppennetzwerk
50+ versucht, das Problem zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Dieser Arbeitskreis hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die besonderen Aspekte,
die mit der Altersarbeitslosigkeit verbunden sind, zu beleuchten und
Lösungsvorschläge zu erarbeiten, die älteren Menschen einerseits einen
leichteren Übergang in die Pension, andererseits auch ein gesichertes Einkommen
in der Pension ermöglichen sollen. Es war uns dabei wichtig, dass die zu
erarbeitenden Vorschläge keineswegs zu Lasten und auf Kosten der jüngeren
Generationen gehen sollten.
II.) Faktenlage:
Es besteht die allgemeine politische Übereinstimmung, möglichst viele Menschen
in Beschäftigung zu bekommen. Die derzeitige Bundesregierung geht von einem
Ansatz aus, dass viele nur deshalb nicht arbeiten, weil es sich im Vergleich zum
Arbeitslosengeldbezug nicht lohnt, eine Beschäftigung anzunehmen. Tatsächlich
ist das Arbeitslosengeld im internationalen Vergleich anfangs nicht allzu hoch.
Die Bezugsdauer ist aber wesentlich länger als in anderen Ländern.
Der Grundbetrag des Arbeitslosengeldes beträgt 55% des täglichen Nettoeinkommens
als Tagsatz. Dazu kommen ein Familienzuschlag für unterhaltsberechtigte
Familienangehörige und ein Ergänzungsbeitrag, wenn die Höhe des
Arbeitslosengeldes unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz für Alleinstehende (dzt.
€ 909,42 monatlich) liegt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auf 60% bzw.
80% des täglichen Nettoeinkommens aufgestockt werden. Ebenso wird nach
Erschöpfung des Arbeitslosengeldanspruches Notstandshilfe weiterbezahlt.
Die Vorhaben der Bundesregierung konzentrieren sich somit darauf, Anreize für
den Antritt einer Beschäftigung insofern zu schaffen, als die Bezugsdauer des
Arbeitslosengeldes verringert und der Anspruch auf Notstandshilfe zugunsten der
durch die Länder zu bezahlenden bedarfsorientierten Mindestsicherung aufgegeben
werden soll.
Vergessen wird, dass es Menschen gibt, die zwar arbeiten wollen, aber allein auf
Grund ihres Alters keine Beschäftigung finden.
Hier Lösungsansätze zu finden, war die vorrangige Thematik dieses
Arbeitskreises.
Bei der Erarbeitung der vorgeschlagenen Maßnahmen hatte die Arbeitsgruppe drei
verschiedene Personengruppen im Fokus:
Die Intentionen dieses Arbeitskreises konzentrierten sich daher darauf,
Maßnahmen zu finden, die dafür Sorge tragen, dass ältere Arbeitslose, die sich
um einen Arbeitsplatz bemühen, diesen aber auf Grund ihres Alters oder ihrer
unzureichenden Ausbildung nicht bekommen, nicht in die Altersarmut absinken.
Nicht zuletzt war es uns auch ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass sich für
beschäftigungslose Menschen auch geringere Teilhabechancen eröffnen. Sie fühlen
sich häufig wertlos, an den Rand gedrängt und wollen der Gesellschaft nicht zur
Last fallen. Das hat schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit älter werdender
Menschen, denn die Einstellung, die wir als Einzelne und als Gesellschaft zum
Altern haben, entscheidet auch, wie wir altern.
Es bedarf daher auch einer neuen Kultur des Alterns und eines neuen Umgangs mit
dem Altern – insbesondere angesichts der Zunahme der älteren Menschen in der
Gesellschaft. Das Ausmaß, in dem der/die Einzelne und die Gesellschaft von den
älteren Menschen profitieren können, hängt in großem Maße von der Anerkennung
der Potentiale und der Beiträge der älteren Menschen für die Gesellschaft ab.
Aus diesem Grunde ruft die WHO die Mitgliedsstaaten in ihrem Aktionsplan „Altern
und Gesundheit“ sowie in ihrer Kampagne „Combat Ageism“ auf, mit
bewusstseinsbildenden Kampagnen die Politik, die Medien, die Wirtschaft und die
breite Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die älteren Menschen aktive
Teilnehmer und Teilnehmerinnen in einer integrierenden Gesellschaft sind.
Ein wesentliches Hindernis stellt hier auch die Altersdiskriminierung in der
Arbeitswelt dar. Aus Altersgründen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden,
ist zutiefst diskriminierend.
III.) Vorschläge der Arbeitsgruppe:
10 Punkteprogramm
Beim Thema Altersarbeitslosigkeit ist den Antragsteller_innen wichtig, in der Öffentlichkeit verstärkt darauf hinzuweisen, dass sich NEOS um die Bedürfnisse betroffener Bürgerinnen und Bürger proaktiv und mit Empathie kümmert.
Für NEOS entstehen keinerlei Kosten.
Dieser Antrag zielt ab auf eine Verringerung der Belastung der öffentlichen Haushalte, weil Arbeitslosigkeit hohe Kosten und verringertes Steueraufkommen verursacht.
Die einreichenden Antragsteller_innen sowie die Unterstützer_innen sind Mitglieder des Zielgruppennetzwerks NEOS 50+.