Wahlprogramm 2025
Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung NEOS Wien am 22.02.2025 |
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Tagesordnungspunkt: | 3 Wahlprogramm Wien 2025 |
Antragsteller_in: | Christoph Wiederkehr, Markus Ornig, Andreas Köb, Selma Arapovic, Karl-Arthur Arlamovsky, Bettina Emmerling, Anna Stürgkh, Johannes Bachleitner, Lukas Burian, Stefan Gara, Ines Holzegger, Maria In der Maur-Koenne, Philipp Pichler, Yousef Hasan, Philipp Kern, Philipp Blass, Dolores Bakos, Conrad Bauer, Fritz Grams, Alexander Huber, Jörg Konrad, Angelika Pipal-Leixner, Manuela-Anna Sumah-Vospernik, Thomas Weber (Mitglieder des Wiener Erweiterten Landesteams) |
Status: | Modifiziert |
Eingereicht: | 24.01.2025, 19:51 |
Kommentare
Hannes Zbiral:
1) Das Gemeindebudget ist seit 15 Jahren um 1 - 2 Mrd. € strukturell im Minus. Wir brauchen eine Strategie, wie wir den Haushalt in den nächsten 2-3 Legislaturperioden strukturell ausgleichen. Die übliche Strategie der Länder inkl. Wien, mehr Geld vom Bund zu verlangen, wird nicht ausreichen.
Erstens hat der Bund das Geld nicht und zweitens sind die Länder inkl. Wien beim Finanzausgleich 2024 bis 2028 mit netto rund 2 Mrd. € mehr ausgestiegen als im vorhergehenden Periode. Wenn die Prognose Hanke + WIFO stimmen, wird Wien für rund 20% des gesamtstaatlichen Defizits verantwortlich sein.
Dass die Länder sich zurücklehnen und die Verantwortung für die Einhaltung der Maastricht Kriterien an den Bund abschieben, ist schlichtweg unverantwortlich.
Was getan und gefordert werden kann:
Der Budgetprozess muss grundsätzlich neu aufgestellt werden: das beginnt mit der Definition strategischer Ziele, die mit messbaren Erfolgskriterien hinterlegt werden. Der zweite Schritt ist die finanzielle Bedeckung und der letzte die Überprüfung, ob die Ziele durch den Mitteleinsatz erreicht wurden, ob die Projekte redimensioniert, neu ausgerichtet oder anders priorisiert werden.
Anstelle der Front Länder gegen Bund ist eine Zusammenarbeit zum Erreichen nachhaltiger Staatsfinanzen notwendig. Zum Beispiel durch die Entwicklung eines sinnvollen Kennzahlensystems beim Finanzausgleich wie beispielsweise in der Schweiz. Nicht nur Wien, sondern alle Länder stehen aufgrund ihrer unterschiedlichen Demographie, Geographie, Siedlungsstruktur etc. vor großen Herausforderungen. Der aufgabenorientierte Finanzausgleich, der NEOS Beschlusslage ist, scheitert vor allem an den Ländern.
2) Schon 2015 war die Restrukturierung der Beteiligungen der Gemeinde Wien ein wichtiges Thema. Die unterschiedlichen Geschäftsfelder der Unternehmen und Beteiligungen der Wien Holding ergeben keine vernünftige Unternehmensstrategie - dazu gibt es auch genügend RH und Stadt-RH Berichte. Die Stadtwerke als Infrastruktur-Konzern sollten Wasser, Müll und Kanal übernehmen. Aufgrund der GmbH Struktur bleibt die Durchgriffsmöglichkeit erhalten.
3) Arbeitsmarkt: seit 2014 liegt die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition konstant über 10%. Die Arbeitslosenquote und die unterdurchschnittliche Beschäftigungsquote (besonders in der Altersgruppe 55-64) in Wien muss ein Thema werden.
christine hahn:
NEOS Wien unterstützt Wohnprojekte, die selbstbestimmtes Wohnen in Gemeinschaft bis zum Lebensende ermöglichen. Da solche Projekte oft rechtliche Hürden haben, setzt NEOS auf "regulator sandboxes", um innovative Wohnformen zu erproben, wissenschaftlich zu begleiten und einen neuen rechtlichen Rahmen zu entwickeln.
Heimo Pernt:
Sozialpolitik beschränkt sich nicht nur auf Generationen im Arbeitsalter und da auf den Blickwinkel Arbeitsmarktpolitik. Meiner Meinung nach fehlen wesentliche Positionen zur Sozialpolitik bei Kindern und Jugendlichen, genauso wie bei der Generation im dritten Lebensabschnitt.
Martin Ségur-Cabanac:
In Europa herrscht wieder Krieg, in den USA wird gerade versucht, die Demokratie nachhaltig zu zerstören (mit Wahnvorstellungen wie der Annexion Grönlands, Kanadas und nun scheinbar auch Gazas), und in der EU gibt es mehr und mehr gleichartige Tendenzen. Die Wahrscheinlichkeit eines Krieges innerhalb der Grenzen der EU war noch nie so hoch (in einem hybriden Krieg befinden wir uns bereits).
Wir können hier nicht einfach zuwarten und nichts tun. Wien muss sich vorbereiten. Dazu zählen die Überarbeitung bestehender Zivilschutzpläne, die Katalogisierung und wo nötig Sanierung von zentralen Schutzräumen im Fall von Luftschlägen, und eine entsprechende Kommunikation an die Einwohner der Stadt. Letztere muss natürlich behutsam vorgehen und darf keine Panik auslösen. Hier könnte ein intensiver Wissenstransfer aus den Großstädten der Ukraine helfen. Dort hat man sich in kürzester Zeit auf dauerhafte Luftangriffe "eingestellt" (soweit dies möglich ist), großteils durch die Umfunktionierung bestehender (oft privater) Keller zu Schutzräumen.
Denny Seiger:
Das Kommentieren ist möglich: von 29.01.2025, 12:00 bis 22.02.2025, 10:00