Antrag: | Zukunft Burgenland |
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Antragsteller_in: | Christoph Lach |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 16.11.2024, 22:28 |
Ä4 zu Zukunft Burgenland
Antragstext
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5. Nachhaltige Energiepolitik
Der Klimawandel erfordert entschlossenes Handeln auf allen Ebenen. NEOS Burgenland setzen sich für eine nachhaltige Energiepolitik ein, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.
Umsetzung des Planes zur Klimaneutralität bis 2030:
Wir fordern eine konsequente Umsetzung der Klimaneutralität bis 2030 in allen Einflussbereichen und Tochterunternehmen des Landes.
5.
Nachhaltige Energiepolitik: Herausforderungen und Chancen für das Burgenland
Das Burgenland hat sich in den letzten Jahren als Vorreiter bei erneuerbaren Energien etabliert. Bereits 2013 erreichte das Bundesland eine rechnerische Stromautarkie durch Windkraft und Photovoltaik, und heute deckt es über 140 % seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen. Dennoch gibt es erhebliche Herausforderungen, die im Zuge der weiteren Entwicklung adressiert werden müssen, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Volatilität und Netzstabilität
Die wetterabhängige Erzeugung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie führt zu starken Schwankungen. Ohne ausreichende Speicherlösungen oder Alternativen gefährdet dies die Netzstabilität und stellt eine Herausforderung für die Versorgungssicherheit dar, insbesondere in Zeiten geringer Stromproduktion.
Landschaftsschutz und Tourismus
Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen verändert das Landschaftsbild erheblich und gefährdet damit eine der zentralen Stärken des Burgenlands: seine Attraktivität für den Tourismus. Als wichtiger Wirtschaftszweig ist der Tourismus auf eine intakte und ästhetische Landschaft angewiesen. Übermäßige Eingriffe könnten langfristig negative Auswirkungen auf Besucherzahlen und Einnahmen haben.
Nutzung von Ackerland und die Lage von Landwirtinnen und Landwirten
Der forcierte Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutztem Boden steht in direkter Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion und intakter, touristisch wertvoller Landschaft. Selbst bei hybrider Nutzung – etwa Kombinationen aus PV-Anlagen und Landwirtschaft – bleiben erhebliche Probleme bestehen.
Die hohen Pachtpreise, die durch Solar- und Windkraftanlagen vom Grundeigentümer erzielt werden, führen bei wenigen zu hohem Einkommen, treiben aber die Kosten für Ackerland in die Höhe. Landwirtinnen und Landwirte ohne diese Pachteinnahmen können sich diese Flächen oft nicht mehr leisten, da sich die Investitionen durch Erträge aus der Lebensmittelproduktion in einem wirtschaftlich vertretbaren Zeitraum nicht amortisieren lassen. Dies gefährdet nicht nur die Existenzgrundlage der bäuerlichen Betriebe, sondern auch die regionale Lebensmittelversorgung.
Fokus auf grundlastfähige Energiequellen und Innovationen
Angesichts dieser Herausforderungen muss der Fokus auf grundlastfähige Kraftwerke, und die Förderung von Forschung und Entwicklung innovativer klimafreundlicher Lösungen gelegt werden, wie z. B. Carbon-Capture-Technologien zur effektiven Reduktion von CO₂-Emissionen, der Entwicklung zur Anwendung von Ammoniak und Wasserstoff als Energieträger mit hohem Potenzial für saubere und effiziente Energie oder Investitionen in Speichertechnologien, um die Schwankungen bei erneuerbaren Energien auszugleichen und eine stabile Stromversorgung sicherzustellen. Gleichzeitig muss eine technologieoffene Förderung sicherstellen, dass neue Ansätze erforscht und unterstützt werden.
Ein nachhaltiger Weg für das Burgenland
Das Burgenland muss sich darauf konzentrieren, die bestehenden Erfolge bei erneuerbaren Energien zu sichern und gleichzeitig die ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu meistern. Der Schutz der Landschaft, die Stärkung der Landwirtschaft und die Entwicklung neuer Technologien müssen Hand in Hand gehen.
Eine nachhaltige Energiepolitik bedeutet, Innovationen zu fördern, bestehende Schwächen zu adressieren und gleichzeitig die Balance zwischen Umweltschutz, Wirtschaft und sozialen Interessen zu bewahren. So bleibt das Burgenland auch in Zukunft ein Vorreiter bei der Energiewende – ohne die Grundlagen für Tourismus, Landwirtschaft und regionale Entwicklung zu gefährden.
Ausbau von alternativen Energieträgern:
NEOS Burgenland fordern eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien unter Berücksichtigung des Landschaftsschutzes und der Interessen der Anwohner.
Zustimmung
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Kommentare
Philipp Gruber:
Christoph Lach:
Ich sehe das Ziel, das Burgenland bis 2030 klimaneutral zu machen, kritisch. Es übersteigt die österreichweite Forderung von NEOS, Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen, und ist meiner Meinung nach ohne massive Wohlstandseinbußen kaum umsetzbar. Laut dem IPCC-Scenario SSP1-1.9 würde eine Verschiebung der Klimaneutralität der EU auf 2060 – statt 2040 – einen globalen Temperaturunterschied von nur 0,02 °C bewirken. Gleichzeitig würde dies jedoch deutlich geringere Auswirkungen auf die Lebensqualität haben.
Für mich stehen Lösungen im Vordergrund, die ökologisch UND wirtschaftlich nachhaltig sind: zu allervorderst müssen wie die natürlichen CO2-Senken nutzen und das auch - wie im Paris Vertrag zugelassen - international. Wer mehr ausgibt als 80- 150 USD/ Tonne CO2-Reduktion macht etwas falsch.
Für mich bedeutet Klimapolitik nicht Aktionismus, sondern einen ganzheitlichen, langfristigen Ansatz. Wir müssen den Schutz der Umwelt mit wirtschaftlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Verantwortung verbinden. Das Burgenland kann Vorreiter sein – aber nur, wenn wir auf durchdachte, pragmatische Maßnahmen setzen, anstatt unrealistische Vorgaben zu verfolgen.
Betreffend der Landesholding: Die Landesholding Burgenland ist ineffizient und verschwenderisch und damit per se nicht nachhaltig. Das Beste für das Klima ist es daher, diesen Moloch aufzulösen.
Das Kommentieren ist möglich: von 30.10.2024, 12:00 bis 22.11.2024, 17:00