1. LMV WIEN 191207
  2. Hauptantrag Wien

Bezirksprogramm 1190 Döbling

Veranstaltung:Landesmitgliederversammlung NEOS Wien am 07.12.2019
Tagesordnungspunkt:6 Antrag Wahlprogramme für Bezirksvertretungen
Antragsteller_in:Mitglieder Erweitertes Landesteam Wien und Angelika Pipal-Leixner
Status:Eingereicht
Eingereicht:28.11.2019, 11:03

Antragstext

Döbling ist ein lebenswerter Bezirk voller Natur- und Baudenkmäler. Doch
Verkehrsbelastung, Versiegelung und die Zunahme von urbanen Hitzeinseln
gefährden die hohe Lebensqualität.

Unsere Vision von Döbling ist die eines lebendigen Familienbezirks, in dem sich
alle Menschen – von der Geburt bis ins hohe Alter – in ihrem Lebensraum frei
bewegen können und sich wohl fühlen. Wir wollen ein Döbling, in dem Kinder
selbständig werden, junge Menschen sich entfalten können und Eltern und Senioren
aktiv und sorgenfrei leben können.

Wir wollen den Bürger_innen Döblings weiterhin die Stimme geben, ihren Bezirk
selbstbestimmt für die Zukunft zu gestalten.

Highlinepark und Start-up Hub – eine Belebung der
Stadtbahnbögen für neue Ideen und ein neues Erholungsgebiet
für Döbling

Wir wollen die Idee eines Highlineparks entlang der aufgelassenen U6-Trasse
zwischen Spittelau und Heiligenstadt verwirklichen. Nach dem berühmten New
Yorker Vorbild soll er eine angenehme Spazierroute und einen Radweg samt
Grünraum, Spielgelegenheiten und Kunstobjekten bieten.

In den Stadtbahnbögen darunter soll sich ein Start-Up-Hub ansiedeln, um junge,
innovative Unternehmen nach Döbling zu locken.

1. Lebenswertes Döbling

Mobilität

  • Wir wollen den nicht mehr für Parkplätze benötigten öffentlichen Raum für
    breitere Gehsteige, sichere Radwege, behinderungsfreie Öffi-Strecken und
    mehr unversiegelte Grünflächen nutzen.
  • Der Weg in die Schule muss sicher sein. Gefährdungsbereiche auf Schulwegen
    und rund um Kindergärten sind umzugestalten. Wir fordern Tempo 30 samt
    dazugehörigen Temposchwellen und Fahrbahnverschwenkungen rund um
    Volksschulen und Kindergärten sowie in Wohngebieten. Schulstraßen, also
    temporäre Fahrverbote morgens zu Schulbeginn, sowie Kiss-and-Go-Zonen sind
    umzusetzen und fehlende Schutzwege zu ergänzen.
  • Es braucht außerdem bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, zum
    Beispiel entlang der Grinzinger Allee.
  • Schmale Gehsteige müssen verbreitert werden, beispielsweise in Neustift am
    Walde, Salmannsdorf oder in der Döblinger Hauptstraße, wo man dadurch die
    Attraktivität der Einkaufsstraße erhöhen könnte.
  • Wir fordern die Anbindung aller Döblinger S-Bahn-Stationen an einen
    kompletten Wiener S-Bahn-Ring, der schnellste Verbindungen u.a. zum
    Hauptbahnhof, zum Bahnhof Meidling und nach Hietzing ermöglicht. Dabei
    soll die S45-Station Unterdöbling an der Kreuzung Döblinger Hauptstraße/
    Barawitzkagasse eröffnet werden.
  • Döbling braucht mehr und dichtere öffentliche Querverbindungen. Unter
    anderem fordern wir:
    • Eine Busverbindung zu dem für Döbling zuständigen Amtshaus
      Martinstraße

    • Die Verlängerung des 40A bis Glanzing oder Salmannsdorf und so die
      Anbindung an den 35A

    • Die Verlängerung des 35A bis Keylwerthgasse, um Salmannsdorf besser
      an das öffentliche Verkehrsnetz anzubinden

    • Eine Intervallverdichtung des derzeit nur stündlich fahrenden 43B
      zur Marswiese

    • Einen Nachtbus oder ein ASTAX zwischen Grinzing und Heiligenstadt
      sowie nach Sievering
  • Wir wollen Behinderungen des öffentlichen Verkehrs durch Falschparker und
    Staus     reduzieren, etwa bei der Linie 37 an der Döblinger Hauptstraße.
  • Echte, baulich getrennte Radwege, nicht bloß Mehrzweckstreifen, müssen
    gebaut werden, insbesondere:
    • entlang der gesamten Krottenbachstraße über die Billrothstraße und
      die Hardtgasse zum Donaukanal

    • entlang der Grinzinger Straße von Grinzing bis zum Donaukanal

    • entlang der Grinzinger Allee
  • Um den Radverkehr zu fördern, sind außerdem die Öffnung von Einbahnen für
    den Radverkehr    , sichere und trockene Fahrradgaragen an den Bahnhöfen
    Heiligenstadt und Spittelau und mehr Fahrradabstellanlagen, insbesondere
    an Einkaufsstraßen und bei Umsteigemöglichkeiten auf den öffentlichen
    Verkehr, notwendig.

Klimaschutz

  • Wir wollen durch ein großes Maßnahmenpaket bestehenden urbanen Hitzeinseln
    entgegenwirken und neue vermeiden.
  • Vor allem wollen wir das Kontingent und das Budget für Baumpflanzungen um
    mindestens 50 Prozent erhöhen, damit nicht nur Bäume nachgepflanzt,
    sondern auch neue gesetzt werden können, wo bislang keine standen. Dazu
    können Baumpatenschaften und Crowdfunding noch mehr Bäume finanzieren. Es
    braucht durchgehende Alleen entlang der Hauptverkehrsrouten, mehr Bäume
    entlang aller Straßen    , mehr Platz für neue Bäume und größere Baumscheiben.
  • Gegen die Hitze können weiters helle Bodenbeläge, kühlende Wasserflächen,
    Trinkbrunnen, Fassaden- und Dachbegrünungen für öffentliche Gebäude und
    die Entsiegelung von Boden wirken, z.B .durch Rasengittersteine und
    wasserdurchlässige Beläge auf Parkspuren und Parkplätzen.
  • Dachwässer sollen zur Bewässerung von Wandbegrünung und Bäumen genutzt
    werden.
  • Das Stadtentwicklungsgebiet Muthgasse darf nicht zur nächsten urbanen
    Hitzeinsel werden. Dazu sind deutlich mehr Grünflächen und Bäume als in
    der vorliegenden Planung vorzusehen.
  • Wir wollen das Prinzip der „Schwammstadt“ auch in Döbling umsetzen:
    Wasserspeichernde Materialien im Boden speichern Regenwasser, was für
    gleichmäßige Bewässerung der Bäume sorgt und bei Starkregen Überflutungen
    entgegenwirkt.
  • Innovative Verfahren der Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum und in
    und an den einzelnen Gebäuden sollen umgesetzt werden. Dabei können die
    privaten Projektentwickler der einzelnen Baufelder in die Realisierung
    eines vorbildhaften Stadtquartiers in der Muthgasse eingebunden werden.

Öffentlicher Raum

  • Historisch wertvolle Altbauten und Baudenkmäler sollen unbedingt erhalten
    werden, gegebenenfalls durch die Ausweitung von Schutzzonen.
  • Wir werden die Einhaltung von Schutzzonen, Denkmal- und Ortsbildschutz bei
    den ausführenden Stellen der Stadt Wien einfordern.
  • Wir wollen die Schaffung eines Grätzlhauptplatzes Gatterburggasse samt
    Grünoase.
  • Wir schlagen einen Ideenwettbewerb für eine Wiederbelebung des Nussdorfer
    Markts vor.
  • Eine „Summer Stage Nineteen“ mit Bar, Events und konsumfreier Liegewiese
    soll das Döblinger Donaukanalufer Höhe Stadtentwicklungsgebiet Muthgasse
    beleben.
  • Wir fordern einen Bürgerbeteiligungsprozess zur Umgestaltung der
    Einkaufsstraße Obkirchergasse.
  • Der Standort für die in der Bezirksvertretung längst beschlossene
    Pumptrackbahn muss fixiert und das Projekt endlich umgesetzt werden.
  • Die ganzjährige Öffnung von Schanigärten soll künftig möglich sein.

2. Schlaues Döbling

  • Familien brauchen einen Ausbau von leistbaren und qualitätvollen
    Betreuungsmöglichkeiten     für Kinder von null bis drei Jahren.
  • Auch ältere Schulgebäude müssenden modernen Lernkonzepten angepasst
    werden. Dazu fordern wir den bedarfsorientierten Umbau von Schulen für
    ganztägige Betreuung. Dabei soll der Klimawandel bei Schulumbauten
    berücksichtigt werden, etwa bei Kühlung, Lüftung, Fassadenbegrünung und
    Schulgärten.
  • Wir fordern die Gründung eines Jugendparlaments, um den Ideen der jungen
    Döblinger_innen in der Bezirkspolitik Raum zu geben.
  • Wir fordern mehr frei zugängliche Sportanlagen im Bezirk und attraktive
    Indoor-Aufenthalts- und Spielräume     für Kinder und Jugendliche.
  • Wir wollen Bildungseinrichtungen mit lokaler Wirtschaft verstärkt
    vernetzen    , z.B. durch berufspraktische Tage bei lokalen Unternehmen.

3. Zusammenleben in Döbling

  • Döbling soll Agenda21-Bezirk werden und den Bürger_innen somit mehr
    Möglichkeiten bieten, ihren Bezirk und ihr Grätzl lebenswerter zu
    gestalten.
  • Mehr Urban-Gardening-Projekte bieten auch den Menschen in den dicht
    besiedelten Grätzeln Döblings mehr Naturnähe
  • Wir fordern leistbare medizinische Versorgung in Wohnortnähe durch
    ausreichend niedergelassene Kassenärzt_innen für alle Generationen.
  • Wir setzen uns für ein seniorenfreundliches Döbling durch übersichtliche
    Verkehrsinfrastruktur, ausreichend Sitzangelegenheiten entlang von
    Fußgehrouten und wohnortnahe medizinische Angebote ein.
  • Die Infrastruktur muss barrierefrei sein: Das bedeutet die vollständige
    Umstellung aller Straßenbahnlinien auf Niederflurwagen und die Errichtung
    eines Aufzugs    , um die Donaukanalquerung Döblinger Steg für
    Rollstuhlfahrer_innen nutzbar zu machen.
  • Wir fordern bessere Straßenbeleuchtung in noch dunklen Straßenzügen wie in
    der Sandgasse.

4. Transparentes Döbling

  • Der Ortsbild-, Grünland- und Baumschutz muss Priorität haben: Wir fordern
    Transparenz und Anrainerbeteiligung bei Umwidmungen und Bauprojekten.
    Bürger_innen sollen frühzeitig proaktiv informiert und eingebunden werden,
    zum Beispiel in Form eines Bauprojekt- und Umwidmungsnewsletters als
    Bezirksservice.
  • Wir wollen jährliche Bürgerversammlungen, an denen sich alle
    Bezirksbewohner_innen über wichtige Themen und das Budget informieren und
    mitreden können.
  • Wir fordern die Einführung eines Bürgerbudgets, d.h. ein Teil des
    Bezirksbudgets für Projektideen der Döblinger_innen reserviert sein, über
    deren Umsetzung die Bürger_innen abstimmen können.
  • Interessierte Bürger_innen sollen mit einem gemeinsam zu erarbeitenden
    Bezirksentwicklungsplan     mitgestalten, wo und wie in unserem Bezirk künftig
    gebaut wird.
  • Die Sitzungen aller Bezirksvertretungen sollen per Live-Stream übertragen
    werden und in einer Mediathek abrufbar sein.
  • Die Förderliste des Bezirks soll öffentlich einsehbar sein.
Gehe zu Zeile:

Änderungsanträge

keine

Kommentare